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Vielfalt im Kulturland

Die natürliche Artenvielfalt hilft mit: bei der Bestäubung, Schädlingsregulation und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. 

Landwirt im Getreidefeld neben einer Buntbrache, in welcher Wilde Malven und Königskerzen wachsen.
Abwechslungsreiche Landschaften, Wiesel im Obstgarten und Schmetterlinge in der Wiese sind ein Stück Heimat. Bild: Pfyn, Esther Michel.

Umweltfreundliche Produktion gewinnt bei der Bevölkerung an Sympathie. Konsumentinnen und Konsumenten freuen sich über blumenreiche Heuwiesen und stattliche Hecken. Diese sind aber nicht nur schön fürs Auge. Sie bieten auch Nahrung und Unterschlupf für kleine Helfer:

Fleissige Bestäuber

Eine Wildbiene und eine Honigbiene im Anflug auf eine Sonnenblume.
Honigbienen und Wildbienen sorgen gemeinsam für einen guten Ertrag. Bild: Plan Biodivers.

Das wohl bekannteste Beispiel für die Mitarbeit der Natur: Hummeln, andere Wildbienen und Käfer bestäuben Obst, Raps, Sonnenblumen und Gemüse. Und das auch dann, wenn es der Honigbiene zu kalt oder zu heiss ist. 

Hungrige Nützlinge

Spinne auf Blatt
Spinnen sind geschickte Jäger, reagieren aber sehr sensibel auf Pflanzenschutzmittel. Bild: Plan Biodivers.

Nützlinge halten Schädlinge in Schach:

  • Florfliegen: Die Larven jagen Blattläuse und Getreidehähnchen.
  • Laufkäfer: Grössere Arten fressen Nacktschnecken.
  • Marienkäfer: Verspeisen grosse Mengen von Blattläusen.
  • räuberische Milben: Bekämpfen Spinnmilben.
  • räuberische Wanzen: Saugen Zikaden oder Mottenschildläuse aus.
  • Schwebfliegen: Fressen schon früh im Frühling verschiedene Insekten.
  • Schlupfwespen: Parasitieren Eier, Larven und Puppen von Schadinsekten.
  • Spinnen: Bauen Netze oder jagen zu Fuss.
  • Wiesel: Fressen Wühlmäuse.

Möchten Sie Nützlinge anlocken und nachhaltig fördern? Laden Sie das Merkblatt von Agridea gratis als PDF herunter. 

Heimliche Bodenmacher

Springschwanz auf einem Erdbrocken
In einer Handvoll Erde findet man mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Grob geschätzt erreichen sie ein Gewicht von 10 Tonnen pro Hektar. Bild: Plan Biodivers.

Je mehr Lebewesen im Boden für Sie arbeiten, desto fruchtbarer ist er. Bakterien und Pilze, Springschwänze, Tausendfüsser und Regenwürmer erzeugen ständig neuen Humus.

Setzen Sie Dünger und Pflanzenschutzmittel überlegt und sparsam ein. Das schützt Ihre Bodenlebewesen, Bestäuber, Nützlinge – und schont Ihre Finanzen. Sorgen Sie zudem für Säume und pflanzen Sie Hecken. So verhindern Sie, dass Pflanzenschutzmittel vom Wind verweht werden und ungewollt Nützlinge töten.

Wie unterstützt Sie der Kanton?

Artenvielfalt zu fördern und BFF zu bewirtschaften braucht Zeit und Ressourcen. Weil dem Kanton eine umweltschonende Produktion wichtig ist, unterstützt er Sie beratend und finanziell.

Wir beraten Sie vor Ort auf Ihrem Betrieb

Berater und Landwirt stehen zwischen Brache und Ackerfläche.
Die richtige BFF am richtigen Ort: Eine Beratung hilft Ihnen, die Artenvielfalt zum hilfreichen Produktionsfaktor zu machen. Bild: Pfyn, Esther Michel.

Geschickt angelegte BFF passen in Ihre Betriebsabläufe und nützen der Natur. Gemeinsam mit Ihnen suchen wir die beste Lösung für Ihren Betrieb. Mit der Beratung können Sie folgende Ziele erreichen: 

  • Massnahmen zur Förderung der Biodiversität in die bestehenden Betriebsabläufe einbauen.
  • BFF ökologisch aufwerten, damit sie Qualitätsstufe II erreichen. Das optimiert Ihre Direktzahlungen und bringt der Natur mehr.
  • Lage der BFF überprüfen und nach Bedarf anpassen.
  • In Vernetzungskorridoren Zusatzmassnahmen zur Förderung der Biodiversität umsetzen.

Möchten Sie sich beraten lassen? Wenden Sie sich an Victor Bühlmann, 058 345 85 32.

Wir organisieren Weiterbildungen

Das Kompetenzzentrum Arenenberg bietet auf seiner Webseite regelmässig Weiterbildungen zum Thema Biodiversität an. 

Wir finanzieren Saatgut für Heuwiesen (Blumenwiesenprojekt)

Das Amt für Raumentwicklung berät Sie und unterstützt Sie finanziell, wenn Sie artenreiche Blumenwiesen ansäen. Ein Anmeldeformular finden Sie auf der Webseite des Amts für Raumentwicklung unter der Schaltfläche «Blumenwiesenprojekt». 

Wie Sie erfolgreich eine neue Blumenwiese anlegen, erfahren Sie in diesem Video:

Wir zahlen für neue Bäume und Hecken

Im Kanton Thurgau werden in den letzten Jahren wieder mehr Hecken und Bäume gepflanzt. Das ist erfreulich, und so soll es auch weitergehen. Deshalb finanziert der Kanton Thurgau Ihnen in vielen Fällen das Pflanzgut. Melden Sie sich bitte bei Barbara Weiss, 058 345 62 56

Wir übernehmen die Baukosten für neue Streuwiesen

Orchideen auf einer Streuwiese
Streuwiesen sind sehr artenreich, selten und gefährdet. Bild: Kanton Thurgau.

Auf Äckern und Wiesen in ehemaligen Feuchtgebieten gibt es oft Staunässe – eine Herausforderung für den Pflanzenbau. Wenn Sie aus solchen Flächen artenreiche Streuwiesen machen, übernimmt der Kanton alle Baukosten. Zudem zahlt er für Wertverluste und weitere Aufwände. Die neue Streuwiese bringt Ihnen weiterhin Einkommen: als BFF.

Können Sie sich vorstellen, eine staunasse Fläche in eine Streuwiese umzuwandeln? Melden Sie sich bitte bei Tobias Schmid, 058 345 62 60.

Wir leisten einen Beitrag an Kleinstrukturen und Tümpel

Hermelin auf einem Steinhaufen
Mehr Burgen für den Mäusejäger: Wiesel brauchen mehr als ein Versteck und viele Säume. So entwischen sie Füchsen und Greifvögeln. Bild: Tobias Schmid.

Sie erhalten einen finanziellen Beitrag, wenn Sie Kleinstrukturen anlegen und unterhalten. Solche Strukturen sind etwa Stein-, Sand- oder Asthaufen oder kleine Tümpel. Auch artenreiche Randflächen und Gebüschgruppen gehören dazu. Damit werden BFF und Randflächen noch lebenswerter für allerlei Tiere: Wiesel, Neuntöter, Zauneidechse, Gelbbauchunke und Wildbienen.

Möchten Sie Kleinstrukturen schaffen? Melden Sie sich bitte bei Barbara Weiss, 058 345 62 56
Wenn Sie Tümpel anlegen wollen, berät Sie Tobias Schmid, 058 345 62 60.

Wir fördern Vernetzung

Brache mit Natternkopf, Honigklee und Malven
Brachen sind wichtige Rastplätze für Tiere. Bild: Matthias Künzler. 

Menschen brauchen Strassen und Wege, um von A nach B zu gelangen. Tiere und Pflanzen brauchen hingegen eine vernetzte Landschaft. Also Gebiete, in der sie genügend Nahrung und Deckung finden – und wo sie sich erfolgreich fortpflanzen können. Solche «Vernetzungskorridore» kennt und erhält der Kanton Thurgau schon seit über zwanzig Jahren. 

In den Vernetzungskorridoren können Sie auf einigen BFF-Typen Zusatzmassnahmen umsetzen: Beispielsweise bei der Mahd Vegetationsinseln stehen lassen, offene Bodenstellen schaffen oder Strauchgruppen pflanzen. So fördern Sie Tiere und Pflanzen, die typisch sind für die Kulturlandschaft. Dazu gehören etwa Grünspecht, Schachbrettfalter und Feldhase. 

Möchten Sie wissen, welche Massnahmen Sie umsetzen können und welche Beiträge Sie dafür erhalten? Barbara Weiss gibt Ihnen gerne Auskunft (Telefon: 058 345 62 56). Mehr Informationen zum Projekt «Vernetzung im Kulturland» finden Sie zudem auf der Webseite des Amts für Raumentwicklung.

Wir helfen bei der Revitalisierung von Gewässern

Planen Sie, einen Bach zu revitalisieren? Bitte wenden Sie sich an Ihre Gemeinde. Diese ist für Revitalisierungen zuständig. Der Kanton berät Gemeinden und übernimmt zwischen 60 und 80 Prozent der Kosten für Bau und Planung.

Wir unterstützen Projekte, die Arten fördern

Möchten Sie auf Ihrem Betrieb Wiesel, Gartenrotschwanz, Feldhase oder Feldlerche fördern? Wir beraten Sie gerne. Bitte kontaktieren Sie Barbara Weiss, 058 345 62 56.

Haben Sie Fragen zu unseren Angeboten? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine E-Mail. Die Kontaktdaten der verantwortlichen Personen finden Sie auf dieser Webseite unter «Beratung».  

Wichtige Links und Informationen

Bekämpfung von Problempflanzen

Blüten des Berufkrauts
Das Einjährige Berufkraut produziert zehntausende Samen, die jahrelang im Boden überdauern. Bild: Denise Debrunner.

Invasive Neophyten wie das Einjährige Berufkraut oder Erdmandelgras verbreiten sich rasant. Beobachten Sie Ihre Flächen und bekämpfen Sie einen Befall frühzeitig. Sonst wird die Bekämpfung aufwändiger und Sie tragen höhere Folgekosten.

  • Schwellenwerte: Verschaffen Sie sich Übersicht über invasive Neophyten und andere landwirtschaftliche Problempflanzen. 
  • Erkennung: Lernen Sie, invasive Neophyten zu erkennen – dabei hilft die Praxishilfe Neophyten oder der Flyer Exotische Problempflanzen.
  • Entsorgung: Entsorgen Sie invasive Neophyten kostenlos mit dem Neophytensack. Bitte entsorgen Sie darin aber keine einheimischen Problempflanzen wie Ackerkratzdisteln oder Blacken.
  • Unterstützung: Grossflächiger Befall? Lassen Sie sich vom Pflanzenschutzdienst beraten oder holen Sie sich bei Bekämpfungstruppen Hilfe.
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